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#Hertz Business mit Urs Pfister


Wie ein Büro ohne Internet

Innovationsconsultant Urs Pfister sieht akuten Handlungsbedarf bei der Ladeinfrastruktur von Geschäftsstandorten.

Die fortschreitende Elektrifizierung bei Personenwagen und Nutzfahrzeugen stellt Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen im Flottenmanagement. Dabei stehen nicht nur die Fahrzeuge selbst im Mittelpunkt, sondern speziell auch die Stellplätze am Unternehmenssitz. Wer diese zu spät vorbereitet, könnte auf dem falschen Fuss erwischt werden, betont Innovationsconsultant Urs Pfister.

 

Urs Pfister Innovationsconsultant

Vorbereitung von Geschäftsstandorten

Vor wenigen Jahren noch eine Randnotiz, ist Elektromobilität heute unbestreitbar auf dem Vormarsch. Sogenannte Steckerfahrzeuge, also Modelle, die Strom zum Fahren «tanken» können, machten 2021 knapp einen Viertel aller Neuzulassungen bei Personenwagen aus. Von diesen waren sogar mehr als die Hälfte rein elektrisch, also ganz ohne Verbrennungsmotor. Alleine im Dezember belief sich der Anteil von solchen batterieelektrischen Neuwagen auf 22,9 Prozent! Auch Hertz Schweiz hatte seinen Anteil an diesem Rekordwert, schliesslich nahm der Autovermieter noch vor Weihnachten 20 neue Polestar 2 in die Flotte auf. Diese lassen sich vorerst an drei der insgesamt 40 Schweizer Hertz Stationen anmieten. Weitere Stationen folgen sukzessive – jede muss zuerst individuell mit der nötigen Infrastruktur für die Elektromobilität ausgerüstet werden.

Dass die Vorbereitung von Geschäftsstandorten auf die Elektromobilität nicht von heute auf morgen umsetzbar ist, weiss Urs Pfister nur zu gut. In der Auto- und Mobilitätsbranche aufgrund seiner grossen Mitwirkung beim Aufbau der Automarke smart als «Mister smart» bekannt, berät Urs Pfister heute mit seiner Firma up2move Unternehmen und Organisationen bei Innovationsvorhaben. «Immer mehr Kunden gelangen mit dem Anliegen an mich, ihren Standort elektromobilitätstechnisch auf Vordermann zu bringen. Sie möchten wissen, was es braucht, wie lange es dauert und natürlich wie viel es kostet.»

 
In Unternehmen spielen Themen wie die CO2-Emissionen aber eine weitaus wichtigere und auch kostspieligere Rolle

 

Sämtliche Faktoren berücksichtigen

Diese Fragen beantwortet Urs Pfister nie genau gleich, denn es hänge alles von den individuellen Gegebenheiten am Standort ab. Angefangen bei der grundsätzlich verfügbaren Energie, die das ansässige Elektrizitätswerk liefern kann, über die Beschaffenheit der elektrischen Leitungen im Gebäude bis hin zum möglichen Potenzial, mittels Photovoltaikanlage auf dem Dach vor Ort Strom für die Fahrzeuge zu produzieren. «Man muss sämtliche Faktoren berücksichtigen, um das Optimum herauszuholen und alle Stolpersteine zu umgehen», betont Urs Pfister, und gibt als Beispiel für eventuelle Komplikationen unter anderem unerfahrene Ladeinfrastruktur-Anbieter an. «Viele betreten Neuland, da ist es nicht leicht, die richtigen Partner zu finden.»

Urs Pfister empfiehlt auf jeden Fall, früh genug an dieses Thema heranzugehen. Denn der Faktor Zeit ist mitunter fast die grösste Herausforderung: «Bei Mehrfamilienhäusern kann es noch zehn oder mehr Jahre dauern, bis der letzte Bewohner ein Elektroauto hat. In Unternehmen spielen Themen wie die CO2-Emissionen aber eine weitaus wichtigere und auch kostspieligere Rolle, weshalb viele schon bei der nächsten Beschaffungsrunde teilweise oder voll auf Elektroantrieb umsteigen dürften. Nur schon, weil vollelektrische Modelle in der aktuellen Chipkrise bei vielen Autoherstellern schneller verfügbar sind als die nicht mehr priorisierten Verbrenner.» Spätestens an dem Tag, an dem die batterieelektrischen Flottenfahrzeuge ausgeliefert werden, sollte nach Urs Pfisters Auffassung die passende Ladeinfrastruktur vorhanden sein. Ein Stellplatz ohne Lademöglichkeit sei dann sonst so nützlich wie ein Büro ohne Zugang zum Internet.

 

 

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